Mittwoch, 17. November 2010

... zum Thema Fachkräftemangel


Gibt es einen Fachkräftemangel? Aus der Sicht eines arbeitslosen IT Spezialisten, der andauernd Absagen erhält wohl eher kaum, aber diese Sicht ist sehr  subjektiv und deshalb wenig für eine allgemeingültige Betrachtung geeignet.  Aber es gibt eine Betrachtungsweise von einer anderen Seite. Wenn etwas knapp ist, dann sollte man vielleicht ein wenig sparsam damit umgehen. Aber das ist nicht der Fall. 

Die Entwicklung der Arbeitsstrukturen in den letzten zwanzig Jahren hat in vielen Firmen dazu geführt, dass Fachkräfte immer mehr Zeit mit verwaltungstechnischen Aufgaben verbringen und weniger mit der eigentlichen Arbeit für die sie qualifiziert sind und für die sie bezahlt werden oder  konkreter für die der Kunde sie bezahlt.  Ich habe noch in der glücklichen Zeit gearbeitet, in der ich meine Berichte vorgeschrieben habe und diese wurden von einem Schreibbüro oder einer Sekretärin in ein vernünftiges Format gebracht. Orthographie war – wie Goethe es so treffend schrieb – nicht meine Sache. 

Die Rationalisierung des Büros ergab, dass jetzt der Ingenieur seine Berichte selber schreiben und formatieren darf und die graphische Aufarbeitung selber durchführen muss. Mit dem Resultat, dass weniger Zeit für die eigentliche Arbeit da war. Seit einigen Jahren muss jeder seine eigenen Dienstreisen planen und abrechnen und die Personaldaten muss jetzt jeder selber pflegen. Das amüsante ist, dass parallel dazu weder der Finanzbereich noch die Personalabteilung Stellen eingespart hat, die Leute werden jetzt nicht mehr gebraucht, die Arbeit zu machen, sondern die Arbeit der anderen zu kontrollieren. Ähnliches gilt für die Beschaffung von projektrelevanten Materialien. 

In den letzten Jahren habe ich ein Viertel bis zu einem Drittel meiner Arbeitszeit mit Verwaltungstätigkeiten verbracht. In Gesprächen mit anderen habe ich erfahren, dass dieses nicht auf meine Firma beschränkt ist. Es wäre also durchaus möglich die Kapazität der vorhandenen Fachkräfte um 25% bis 30% zu erhöhen nur indem man die Arbeitsorganisation ändert.  Es gibt also keinen Fachkräftemangel, man setzt die vorhandenen Fachkräfte nur falsch ein.

Aller Anfang ist schwer


Dies ist mein erster Blog Eintrag. Also möchte ich nicht gleich in die Vollen gehen. Ich möchte in Zukunft ein wenig über das schreiben, was mich so bewegt: Politik, Literatur, Photographie – wobei die Reihenfolge nicht unbedingt die Wichtigkeit ausmacht. Ich weiß natürlich nicht, ob mich irgendeiner lesen wird, aber darauf las‘ ich mich ganz bewusst ein.  Mal sehen was da so kommt.